Art Basel. Zwei Worte, die die Herzen von Kunstliebhabern und ‑sammlern höherschlagen lassen. Die globale „Art Crowd“ ist wieder auf der Pirsch im schönen Basel und verwandelt die beschauliche Stadt in einen kosmopolitischen Hotspot.
Preview Tage für ausgewählte Gäste bereits gestartet
Wenn Multi-Millionäre Schlange stehen, dann finden wieder die Preview Tage der Art Basel statt. Denn ausgewählte Gäste – und das sind nicht wenige – dürfen bereits drei Tage vor der offiziellen Eröffnung die Exponate sichten und kaufen. Da findet der echte Run auf die Kunstwerke statt, die an den Ständen der marketingbegabten Galerien ausgestellt werden. An diesen Preview-Tagen werden die roten Punkte (als Symbol für „verkauft“) geklebt. Nicht selten waren genau diese Bilder oder Skulpturen kurz zuvor in beeindruckenden Ausstellungen in renommierten Museen zu sehen und haben Lust gemacht, die Käufer „angefixt“ – und das Preislevel damit erhöht.
Die Art Basel wurde durch Sam Keller (nun Leiter der großartigen Fondation Beyeler) maßgeblich geprägt und zu einer Marke. Das Konzept wurde erfolgreich an zwei weiteren Standorten multipliziert: So gibt es ergänzend die Art Basel Miami und die Art Basel Hongkong. Dies klingt nach strategisch guten Entscheidungen, denn 60 % des globalen Kunsthandels findet in den USA und China statt. Die Termine sind so perfekt gewählt, dass die Art-Hopper das ganze Jahr über einen Grund haben zu reisen: Im März nach Hongkong, im Juni nach Basel und kurz vor Weihnachten nach Miami!
Für die, die es imposanter mögen: Art Basel Miami
Seit 2002 sorgt die Art Basel Miami für Schlagzeilen in den Glamour-Gazetten. Coole Pool-Partys im Umfeld sind zu Must-Events für Show- und Business-Größen geworden. Jetset und Kunst geben hier ein wunderbares Paar ab. Rekordverkäufe im zweistelligen Millionen Bereich werden hier wieder erwartet. Die „Mutter“ in Basel wirkt im Vergleich geradezu schweizerisch zurückhaltend und dezent.
Follow the money, haben sich die Art Basel Verantwortlichen vermutlich gedacht, als sie eine etablierte Kunstmesse in Hongkong übernommen und das erfolgreiche Art Basel Konzept übergestülpt haben. Man liest von riesiger Begeisterung und Erfolgen für die ausstellenden Galerien (die übrigens häufig identisch sind, mit denen die auch in Miami und Basel ausstellen).
Rekordverkauf in diesem Jahr war ein Picasso für 19 Millionen Dollar. Der Gesamtumsatz (!) der erstmals durchgeführten Art Basel im Jahr 1970 belief sich übrigens auf 5,8 Millionen Schweizer Franken.
Wildes Zeug in der „Liste“
Wer zur Art Basel fährt, sollte auch unbedingt die parallel stattfindenden Ausstellungen besuchen. Im coolen Industrie-Ambiente einer Brauerei gibt es die „Liste“. Wildes Zeug teilweise, aber ein exzellenter Gegenpol zur etablierten Kunstwelt der Art Basel.