Arri­val – Semio­tik rettet die Welt

Arri­val ist ein Sci­ence-Fic­tion-Film, der im Novem­ber 2016 welt­weit in den Kinos anlief.

Die Sze­ne­rie: Außer­ir­di­sche Raum­schif­fe schwe­ben an zwölf Orten ver­teilt auf der Erde. Der Code der Angst ist das ein­fachs­te Mittel, Men­schen in ihrem Inne­ren anzu­spre­chen. Jetzt gibt es nur noch eine Ret­tung – ein Held muss her!

Louise Banks rettet die Welt und sie ist keine zweite Lara Croft, son­dern Sprach­wis­sen­schaft­le­rin .…. Kein Gemet­zel und keine männ­li­chen Helden-Kli­schees werden hier bedient.

Statt „den Feind“ blind zu bekämp­fen, ver­sucht sie mit einem Team von Wis­sen­schaft­lern zu kom­mu­ni­zie­ren und die Spra­che der Außer­ir­di­schen zu erler­nen. Die Asso­zia­ti­on, sich der Welt­be­dro­hung zunächst empha­tisch, vor­sich­tig und bedacht zu stel­len spricht klar den weib­li­chen Code und hätte mit einer männ­li­chen Beset­zung ver­mut­lich nicht so schnell funk­tio­niert, denn ein männ­li­cher Held wird im Unter­be­wusst­sein (noch) nicht mit diesen Attri­bu­ten ver­knüpft. Die Auf­ga­be erscheint erst aus­sichts­los (siehe auch Hel­den­rei­se  https://de.wikipedia.org/wiki/Heldenreise), denn die Außer­ir­di­schen kom­mu­ni­zie­ren zwar über modu­lier­te Schall­wel­len, diese können aber von Men­schen nicht wie­der­ge­ge­ben oder nach­ge­ahmt werden. Die Zei­chen­spra­che der Außer­ir­di­schen beruht auf sehr kom­ple­xen Zei­chen­sys­te­men, welche jeweils für eine kom­plet­te mehr­schich­ti­ge Aus­sa­ge stehen. Diese Spra­che ver­mit­telt den gött­li­chen Code, denn sie ist so kom­plex, viel­schich­tig und wird erhöht und über­groß in die Atmos­hä­re geschrie­ben – gleich himm­li­scher Zei­chen. Dieser Code lässt unter­be­wusst schon erah­nen, dass die Außer­ir­di­schen nicht mit „bösen“ Absich­ten gekom­men sind.

Der Heldin gelingt es, die Zei­chen zu ent­schlüs­seln, mit den Außer­ir­di­schen zu kom­mun­zie­ren und somit die immer ange­spann­te­re welt­po­li­ti­sche Situa­ti­on und ihre aus­schließ­lich männ­li­chen Gene­rä­le und Befehls­ha­ber zu besänf­ti­gen. Ein span­nungs­reich insze­nier­ter Tele­fon-Anruf in letz­ter Sekun­de bewirkt die große Wende und das unaus­weich­li­che „Happy End“. Diese Wende ver­mit­telt so augen­schein­lich die weib­li­chen Attri­bu­te Emo­ti­on, Liebe und Ver­ständ­nis, dass wir uns heim­lich wün­schen, die Außer­ir­di­schen hätten die Welt statt­des­sen einmal kräf­tig durch­ge­schüt­telt.

Wir mögen den Film und nicht nur aus semio­ti­scher Sicht …

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Marcel Olek

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