Die Menschen ächzen. Der Sommer in Deutschland war gerade in den Monaten Juli und August wahrlich kein angenehmer. Auf einen sonnigen Tag folgte meist umgehend ein Gewitter und mehrere graue Tage. Zumindest an unseren Standorten in Nürnberg und München mussten oftmals Lampen das fehlende Sonnenlicht ausgleich. Und das in einer Phase, in der Reisen in den Süden vor dem Hintergrund der Pandemie nicht unbedenklich sind.
Petrus, der fiese Kerl – oder: was ist denn nun mit der Erderwärmung?
Und jetzt hört man immer öfter, meist scherzhaft, dass das doch gar nicht sein könne. Wir haben doch Klimawandel und globale Erderwärmung! Warum ist denn dann der Sommer nicht durchgängig sonnig warm?!
Vielleicht meint es Petrus wirklich nicht gut mit uns im Moment. Andererseits sollte man Wetter und Klima schon noch einmal ein wenig differenzierter betrachten. Wetter ist das, was ich an einem Ort zu einer bestimmten Zeit erlebe. Klima ist das, was wir global über die Zeit erleben. Und hier zeigt sich ein recht eindeutiges Bild, dass natürlich jedes Jahr Schwankungen bei den Temperaturen sichtbar sind, der Trend aber ganz eindeutig nach oben zeigt. Im Jahr 2021 liegt die globale Durchschnitts-Temperatur für jeden Monat knapp 1 Grad Celsius höher als im Mittel des vergangenen Jahrhunderts.
Diese klimatischen Änderungen zeigen sich dann eben auch in Naturkatastrophen und letzten Endes, das stimmt, auch in unserem lokalen Wetter. Denn Klimawandel bedeutet eben auch, dass das Wetter extremer wird. Extremer in den Temperaturen aber insbesondere auch in den Schwankungen, die dann wieder extreme Ereignisse provozieren – wie wir in 2021 auch in NRW leidvoll sehen mussten.
Deswegen ist der Kommentar „Wo ist denn dieser Klimawandel – das Wetter ist doch total mies!“ absoluter Nonsense und das sollte mit Hinblick auf die Klimaschutz-Herausforderungen nicht einmal im Spaß über die Lippen gehen.
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