Unzählige Fotostrecken mit den angesehensten und bestbezahlten Models der Zeit und das in den paradiesischten Locations, die man sich nur vorstellen kann. Natürlich begleitet und dokumentiert von Top-Fotografen wie Man Ray oder auch Peter Lindbergh – posthum nochmals vielen Dank für die wunderbare Ausstellung!
Doch was hat sich hier über die Jahrzehnte getan und wo steht das Magazin in Zeiten von Corona? Die erste Ausgabe der Vogue in diesem Jahr, war schlicht und einfach nicht wieder zuerkennen. Illustrationen über Illustrationen ersetzen die sonst so bewundernswerten Fotostrecken und Models auf eine ganz andere ergreifende Art und Weise.
Ein nachhaltiger Wandel? Ist das der neue Success-Code?
Natürlich werden wir in Zukunft dennoch die schönsten und traumhaftesten Kulissen der Welt in der Vogue entdecken können. Allerdings gepaart mit einer guten Portion Kreativität, die durch Malereien, Skizzen und Illustrationen porträtiert werden – und dies auf eine vielleicht noch bewundernswertere Weise.
Der Grund? Was ist die Strategie dahinter?
Fotostrecken sind teuer und vor allem eines: wahnsinnig umweltbelastend! All die Models und Fotografen kommen mit dem Flieger zu den einzelnen Kulissen – aus der ganzen Welt. Da kann es schon mal passieren, dass ein Amerikaner, ein Engländer und ein Deutscher nach Australien fliegen müssen. Und das ist für die Ökobilanz natürlich ein echter Killer.
Und es geht ja auch nicht nur um ein Model und einen Fotografen am Set. Große Produktionen versammeln gut und gerne auch einmal 50 Menschen für das perfekte Foto.
Nun ja, die Vogue will also etwas ändern & das ist gut so.
Vor allem jetzt, da die Corona-Krise in den Köpfen der Menschen ist, setzt die italienische Vogue noch mal einen drauf. Das Cover der Vogue zeigt nichts. Nichts als das Schriftlogo und wenige andere typografische Anteile wie Ausgabe etc. – alles auf einem weißen Hintergrund.
Das Cover hat so etwas ganz Ruhiges, Leeres und Klares zugleich und genau das wollte Emanuel Farneti, Chefredakteur der italienischen Vogue, erreichen. Vor allem in Zeiten der Isolation wie wir sie heute haben. Er sagt dazu:
Es ist unsere nobelste Tradition, nie wegzuschauen
Das Cover soll nun Mut machen, Trost spenden und vor allem Hoffnung schenken – an die ganze Welt! Und besonders auch an die Gebiete, die es besonders hart getroffen hat – wie eben insbesondere auch Italien. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Der Code der Stunde für die Vogue ist es nun also, auf das Wesentliche zu reduzieren. Und das scheint nun einmal neben dem Gefühl der Ruhe auch die klare Information und die Marke Vogue zu sein.