Urban Mobility: Coole Bikes und ein paar Klischees
chon lustig, dass Fahrrad fahren zum hot shit wird, wenn man es Urban Mobility nennt, … aber das lassen wir jetzt einfach mal so stehen.
Coole Bikes, die hatten wir doch auch schon in den 90zigern, oder? Bonanza-Rad, Rennrad, BMX oder das klassische Klapprad waren doch auch ganz nice und hatten auch viel über die Fahrer ausgesagt …
Lassen Sie uns eine kleine Typologie-Reise der Radler, oh Verzeihung, der Urban Mobility Generation, antreten. Der BMXer der 90ziger war ja auch eher der coole lässige Typ, sprich der Junge, mit dem jeder befreundet sein wollte. Denn der war ja dank des Fahrrads sowieso von Haus aus cool.
Aber was ist Fahrradfahren eigentlich?! Ist es Freiheit, Unabhängigkeit, Sport oder gar Lifestyle-Statement? Denn um profane Fortbewegung scheint es ja gar nicht mehr zu gehen. Wir wagen uns an eine (definitiv unvollständige) Typologie der Urban Cycler und können eines schon sagen: heute wie in den 90zigern, sagt das Fahrrad, wie cool sein Nutzer sein könnte. Denn ob er das auch wirklich ist, muss jeder für sich herausfinden.
1) Cool und pur: Der Status-Hipster
Das Schindelhauer Bike in alu-matt, dazu ein cognacfarbener Ledersattel mit ebensolchen Ledergriffen. Purismus pur! Das lockt die Generation Founder und Founderin, die schon mit ihrem Start-up schon mal’nen Euro verdient haben in die Bike-Falle. Platziert wird das edle Gefährt gut sichtbar vor dem Lieblingscafé. Hier lohnt sich der Blick auf die Sneakers. Sie werden vermutlich aus einer aktuellen, limitierten Edition einer gerade angesagten Brand sein, aber ganz sicher etwas Veganes … Das Auto als Statement hat längst ausgedient und kann sich so manch einer der Generation Founder auch gar nicht mehr leisten, denn im lieben Down Town gibt es keine Parkplätze mehr.
2) Unabhängig: Der Commuter
Wetter? Kein Thema für den Ganzjahres-Commuter. Die Schmuddelwedda-Regenjacke ist immer dabei. Und weil es so praktisch ist, trägt er oder sie die windabweisende, und natürlich trotzdem atmende Funktionsjacke fast immer. Auf dem Radweg im Park zischt er an allen souverän vorbei, denn der tägliche one-way 20 km Arbeitsweg macht fit. Es muss ein richtig gutes Trekkingrad sein, unauffällig im Design, aber mit Top-Schaltung von Sram. Style-Asset: immer guter Teint wegen der vielen frischen Luft. Persönlichkeit: Unabhängig – von Wetter und Bahnverspätung.
3) Innovativ und immer in style: Der hippe Techy
Er ist der Tesla-Fahrer unter den hippen Radlern. Er setzt auf neuste Technologie und innovatives Design von Ceramic Speed. Seine maßgeschneiderte Anzughose muss nicht hochgekrempelt werden, denn sein Fahrrad hat gar keine Kette. Der Rahmen ist mattschwarz lackiert. Die giftgrüne Felge deutet die unbekannte wilde Seite seiner Persönlichkeit an.
4) Praktisch und durchdacht: Die Multi-Tasking-Mum
Zeit ist knapp, deshalb werden alle Jobs intelligent logistisch kombiniert oder manchmal eben auch nicht. Im Anhänger werden die Kids (manchmal bis zu vier Stück) zur mehrsprachigen Kita transportiert. In die Satteltaschen passt der Laptop und auf dem Rückweg nach Hause die Einkäufe aus dem Bio-Markt. Sorry, ist ein bisschen Klischee. Der Stil: lässiger Look über Office-tauglichem Outfit, zuweilen Pumps. Das sportliche Trekkingrad ist auch bei der Wochenend-Radtour im Einsatz, wenn sich zu den Kids der Hund in den Anhänger gesellt.
5) Abgrenzung ist Programm: Der Individualist
Sein Liegefahrrad begleitet ihn schon seit der Promotion in Physik. Rational und wissenschaftlich erschließt sich das Fahren im Liegen als einzig logische Konsequenz. Nur noch ein paar Teile sind „von der Stange“. Der Rest ist Marke Eigenbau. Es muss farblich genauso wenig zusammenpassen wie seine moosgrüne Cordhose mit dem senffarbenen Kapuzenpullover. Funktionalität und Effizienz stehen im Fokus.
6) Sportlich und performant: unser Lieblings-Biker
Einen ganz besonderen Typen durften auch wir schon hautnah erleben. Karl-Matthäus Schmidt, Gründer der Quirin Privatbank, und langjähriger IDEENHAUS Kunde ist passionierter Radler. Deshalb sitzt er im Imagefilm seines Unternehmens auch konsequenterweise auf seinem Rad – im Anzug, wie man es von einem Banker irgendwie erwartet. Für uns ist Karl-Matthäus Schmidt nicht nur eine tolle Persönlichkeit, sondern auch einfach ein authentischer Typ, der einfach Spaß am Radeln hat.
Die passenden Marken für alle Typen auf einem Event
Wer sich einen Überblick über etablierte und neue Bike-Marken machen will: Die Eurobike findet vom 4. bis 7. September 2019 in Friedrichshafen statt. Publikumstag am 7. September!