Over­tou­ris­mus


Over­tou­rism: So wehren sich Desti­na­tio­nen

Tou­ris­mus ist für viele Regio­nen ein Wirt­schafts­fak­tor, der viel Geld in die Kassen spült. Doch wenn die Men­schen­mas­sen Über­hand nehmen, sodass Ein­woh­ner, Land­schaft und Kultur unter ihnen leiden, sind die Urlaubs­de­sti­na­tio­nen gezwun­gen, Kon­se­quen­zen zu ziehen.

Wer nicht hören will, muss fühlen

So ver­hängt bei­spiels­wei­se Aus­tra­li­en nun ein Buß­geld von 630 Dollar für Per­so­nen, die auf den Berg „Uluru“, auch bekannt als „Ayers Rock“, klet­tern. Das Wahr­zei­chen Aus­tra­li­ens ist ein hei­li­ger Ort der Abori­gi­nes und kann nur noch aus der Ferne bestaunt werden.
Genau­so geht Rom mit Geld­stra­fen gegen Tou­ris­ten­mas­sen vor: Seit Juli letz­ten Jahres ist es ver­bo­ten, sich auf die welt­be­kann­te Spa­ni­sche Treppe zu setzen. Cam­pie­ren­de Tou­ris­ten hatten das Bau­werk in der Ver­gan­gen­heit so stark ver­schmutzt, dass es umfas­send reno­viert werden musste. Nun sind 400 Euro fällig, wenn man es sich dort bequem macht.

Und auch in Vene­dig wird zur Kasse gebe­ten: Wer sich dane­ben­be­nimmt oder an bekann­ten Plät­zen pick­nickt, muss Strafe zahlen. Aber auch der regu­lä­re Zugang zur Stadt wird dem­nächst kosten. Ab 01. Juli 2020 sollen je nach Andrang zwi­schen drei und zehn Euro anfal­len.

Weih­nach­ten am Bal­ler­mann

Mal­lor­ca hofft hin­ge­gen auf Ent­las­tung durch eine „Ent­sai­so­na­li­sie­rung“. Nach­dem mehr als die Hälfte aller Tou­ris­ten im Juni, Juli und August auf die Insel kommen, sollen nun attrak­ti­ve Ange­bo­te für die Win­ter­mo­na­te eine Ent­zer­rung schaf­fen.

In Öster­reich reagiert hin­ge­gen der Ort Hall­statt mit Limi­ta­tio­nen auf die Tou­ris­ten­mas­sen. Die UNESCO-Welt­kul­tur­er­be­stät­te am Hall­stät­ter See ist für Busse nur noch mit einem beschränk­ten Zufahrts­ti­cket erreich­bar.

Brace your­sel­ves, tou­rists are coming.

Und auch Dubrov­nik an der kroa­ti­schen Küste wird aktiv: Nach dem Erfolg der US-Serie „Game of Thro­nes“ wird die als Dreh­ort bekann­te Stadt von meh­re­ren hun­dert­tau­send Gästen pro Jahr besucht. Abhil­fe sollen nun meh­re­re Maß­nah­men leis­ten: Ein neues Gesetz, dass die Neu­eröff­nung von Restau­rants in der Alt­stadt in den nächs­ten fünf Jahren unter­sagt steht zur Dis­kus­si­on. Außer­dem soll ein Gebiet am Rande der Stadt nur für Ein­woh­ner zugäng­lich sein.

Quel­len­an­ga­ben: Bilder Mark de Jong und kevin lamin­to auf Uns­plash / Text in Anleh­nung an Ste­fa­nie Matousch

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Marion Endres - Inhaberin IDEENHAUS

Marion Endres

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