Mit dem Rad zur Arbeit. Aber sicher mit Helm!


Das Evan­ge­li­um nach Martin: wie ich sicher mit dem Rad zur Arbeit komme

Das Fahr­rad­fah­ren boomt – neu­lich ging es bei uns ja schon um die ver­schie­de­nen Typen von Rad­fah­rern. Dies­mal gibt es einen klei­nen Rat­ge­ber rund um den Weg zur Arbeit. E‑Bike, Pedelec, Vin­ta­ge Renn­rad, Moun­tain­bike, Klapp­rad und andere Zwei- und mit­un­ter auch Ein­rad­ge­fähr­te sind wieder immer häu­fi­ger das Fort­be­we­gungs­mit­tel der Wahl. Gerade wenn es um den Arbeits­weg geht.

Die Nie­der­lan­de als Role Model

Im El Dorado für Rad­fah­rer, den Nie­der­lan­den, ist es ohne Pro­ble­me mög­lich, sich mit dem Rad auf die Stra­ßen zu schwin­gen. In deut­schen Groß­städ­ten hin­ge­gen braucht es Nerven wie Draht­sei­le, eine Por­ti­on gesun­den Opti­mis­mus und Glück – man­cher­orts sogar Fata­lis­mus. Unser Kol­le­ge Martin, von dem die fol­gen­den Zeilen stam­men, gehört auch zu den­je­ni­gen, die sich jeden Tag auf den Draht­esel werfen. Seine frohe Botschaft: es gibt ein paar Tipps und Schrit­te, die das Risiko eines unfrei­wil­li­gen Stopps redu­zie­ren. Aber lest selbst.

Ein­fa­che Schrit­te, damit das Rad der Esel ist und nicht der Fahrer

Schritt 1: Ein Uten­sil benö­tigt man gerade dort und das ist alter­na­tiv­los: der Fahr­rad­helm. Keine Kom­pro­mis­se. Auch wenn wir meinen, uns pas­siert sowie­so nichts. Die beste Frisur ist außer­dem noch lange nicht so viel wert wie ein gesun­der Körper.

Schritt 2: Wir respek­tie­ren Fuß­gän­ger. In vielen Situa­tio­nen lässt es sich nicht ver­mei­den, auch einmal auf dem Gehweg zu fahren. In diesem Fall: Vor­sicht walten lassen, solan­ge ihr nicht im Blick­feld seid. Im Gegen­satz zum Ford Mus­tang mit 8 Zylin­dern, ist man auf dem Rad sehr leise unter­wegs.

Schritt 3: Gibt es einen Radweg, dann rauf da. Ist kein Radweg vor­han­den, können wir auf der Straße fahren. Pas­sie­ren wir par­ken­de Autos, ist es sinn­voll einen Sicher­heits­ab­stand von min­des­tens 1,50 Metern zu den Auto­tü­ren ein­zu­hal­ten – also noch mehr als die bekann­te Arm­län­ge. Denn Auto­fah­rer, die schon auf der Auto­bahn keinen Schul­ter­blick machen, ver­zich­ten ver­mut­lich auch beim Aus­stei­gen darauf. Des­halb: mit­den­ken und auf­pas­sen.

Schritt 4: Wo wir gerade beim Thema sind. Denkt an andere Ver­kehrs­teil­neh­mer und gebt Hand­zei­chen, wenn ihr bei­spiel­wei­se lang­sa­mer werdet oder abbiegt.
Die drei wich­tigs­ten Hand­zei­chen kurz erklärt:

  • Beim Links­ab­bie­gen wird der linke Arm vom Körper weg nach links gestreckt.
  • Der rechte Arm wird für das Rechts­ab­bie­gen benutzt.
  • Lang­sa­mer werden oder zum Still­stand kommen wird dadurch ange­zeigt, indem der linke Arm im rech­ten Winkel aus­ge­streckt und die Hand dabei offen gehal­ten wird.

Schritt 5: Wir fahren nicht mit Kopf­hö­rern. Auch nicht mit Air­Pods, die man kaum sieht. Mit unse­rem Lieb­lings­track im Ohr beein­träch­ti­gen sie unsere Wahr­neh­mung und schir­men Ver­kehrs­ge­räu­sche ab.

Schritt 6: Andere Rad­fah­rer können eure besten Ver­bün­de­ten sein, also venetzt euch mit ihnen. Erfah­re­ne Pend­ler kennen Abkür­zun­gen und Wege, die es bei­spiels­wei­se zu umfah­ren gilt – so ent­deckt man die sichers­ten Routen. Gene­rell gilt es, acht­sam und auf­merk­sam zu sein. Fahren auf einer Straße viele Rad­fah­rer, kann man davon aus­ge­hen, dass diese eine siche­re Option ist und die Auto­fah­rer um die Beliebt­heit bei Rad­lern wissen.

Schritt 7: Das Rad­fah­ren kann zu einer teuren Ange­le­gen­heit werden, beson­ders wenn man eine Vor­lie­be für High-Tech und High-End-Bikes hat. Um mit dem Rad sicher zur Arbeit zu kommen, ist es aber am wich­tigs­ten, zuver­läs­si­ges Mate­ri­al zu fahren. Ein ein­fa­ches gut ver­ar­bei­te­tes und gewar­te­tes Fahr­rad reicht hierzu meis­tens voll­kom­men aus. Gute Marken wissen: Funk­ti­on schlägt Design.

Schritt 8: Gepäck­trä­ger, Korb und Schutz­ble­che sind sinn­vol­le Erwei­te­run­gen am Rad. Fehlen darf hier natür­lich nicht die Klin­gel, beson­ders wenn ihr auf beleb­ten Stra­ßen unter­wegs seid.

Schritt 9: Herbst und Winter gilt immer „Licht an“: denn mor­gens ist es meist noch dunkel und abends nach der Arbeit sowie­so. Daher fahren wir vorne mit weißem Licht und nach hinten mit einem Roten. Reflek­to­ren sind übri­gens auch Pflicht.

Schritt 10: Führt bitte immer einen Per­so­nal­aus­weis mit euch. Seid ihr in einen Unfall ver­wi­ckelt, kann euch das medi­zi­ni­sche Personal ein­fa­cher iden­ti­fi­zie­ren.

Schritt 11: Flick­zeug und Ersatz­schlauch sind auch ein „Must-Have“ auf dem Weg zur Arbeit. Platte Reifen gehö­ren zum Fahr­rad­fah­ren dazu, daher seid gewapp­net. Alter­na­tiv hilft auch noch eine Strei­fen­kar­te für die Öffis.

Schritt 12: Recht­zei­tig los­fah­ren ist klar, damit die Fahrt zur Arbeit kein Formel 1 Rennen wird. Ihr müsst nicht rasen und dabei ein Work­out machen. Auch die Kol­le­gen danken euch das.

Schritt 13: Wech­sel­klei­dung und Hand­tuch im Büro sind obli­ga­to­risch. Beson­ders wenn es Wetter-tech­nisch zu unvor­her­ge­se­he­nen Zwi­schen­fäl­len kommt.

Schritt 14: Manch­mal kommt es vor, dass es einfach nicht auf­hört zu regnen, es drau­ßen heiß ist oder es euch einfach nicht gut geht. Dann lasst das Rad einfach mal stehen und kommt anders in die Arbeit. Es gibt keine Regel, die besagt, dass ihr bei Wind und Wetter aufs Rad müsst, oder ihr euch schul­dig fühlen müsst, wenn ihr mal einen Tag aus­lasst.

Worauf wartet ihr noch?

Das Rad­fah­ren zur Arbeit bringt viele Vor­tei­le mit: es ist ein gutes Trai­ning, man ist an der Luft, spart Geld, die per­sön­li­che CO2-Bilanz wird gesenkt. Und man ist mit großer Wahr­schein­lich­keit glück­li­cher als die­je­ni­gen, die das Auto zur Arbeit nehmen und ewig nach Park­plät­zen suchen müssen.

Fotos von Robert Iana, Conor Luddy und Guil­laume Massy auf unsplash.com

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Marion Endres - Inhaberin IDEENHAUS

Marion Endres

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