Eintreten für Menschenrechte = Politisches Statement?
Wir schreiben das Jahr 2021 – auch wenn die UEFA Europameisterschaft noch das Jahr 2020 im Titel trägt. Eigentlich sollte inzwischen ja auch jeder wissen, dass alle Menschen gleich sind. Ganz gleich, ob sie einen farbigen oder hellen Teint haben, das gleiche Geschlecht, das andere oder gar kein Geschlecht lieben, riesengroß oder klein, dick oder dünn sind. Nichtsdestotrotz müssen wir während der Europameisterschaft wieder darüber diskutieren. Ball, ähh, Stein des Anstoßes ist diesmal ein Zeichen, das für Glück und Vielfalt steht: der Regenbogen.
Das Zeichen der LGBTQ-Bewegung
Dieser Regenbogen, in dessen Farben der Münchener Stadtrat gerne die Allianz-Arena zum Spiel der Nationalmannschaft gegen Ungarn beleuchtet hätte, schürt Diskussionen. Klar ist der Zeitpunkt auch bewusst gewählt: Ungarn hatte letzte Woche ein höchst umstrittenes homophobes Gesetz verabschiedet, das sich eindeutig gegen die Werte der EU stellt. Das Zeichen der LGBTQ-Bewegung aber auch grundsätzlich aller Menschen, die sich bewusst gegen Rassismus und Verachtung von Menschen stellen, wird von der UEFA als politisches Statement gewertet – die UEFA, die noch vor zwei Jahren unter dem Stichwort RESPECT für ein Turnier von gleichen (EQUAL) Menschen gesprochen hat. Zuerst war es die Kapitäns-Binde des deutschen Keepers, Manuel Neuer, die geprüft und dann doch für ok befunden wurde. Nun ist es der Wunsch der Beleuchtung eines Stadions.
Vielfalt und Gleichheit sind kein politisches, sondern ein gesellschaftliches Thema!
Es ist doch keine Frage der politischen Einstellung, sondern ein gesellschaftliches Statement, dass alle Menschen gleich sind. Gerade bei einer Europameisterschaft, die über Ländergrenzen hinweg die Menschen unter dem Motto „RESPECT“ eint, sollte das doch eine Selbstverständlichkeit sein! Vielmehr ist es doch ein politisches Statement, ein Armutszeugnis und eine Kapitulation vor den Sponsoren, wenn man das Zeichen für Gleichheit und Menschenrechte verbietet. Aber das ist kein Problem, das alleine die UEFA hat, auch große Marken wie BMW, Mercedes und Cisco zeigen im Pride Month offensichtliche Anflüge von Doppelmoral.
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Foto von Jose Pablo Garcia auf Unsplash