Zu den wohl am härtesten getroffenen Branchen gehört leider auch der Kulturbereich. Schon letztes Jahr konnten Museen, Theater und Galerien nur unter strikten Hygienemaßnahmen öffnen. Aber die Kulturschaffenden lassen sich nicht unterkriegen und überraschen immer wieder aufs Neue mit kreativen Konzepten.
Kunst trotz Corona
Der vergangene Winter entpuppte sich als eine Herausforderung für viele Künstler. Zu der aufkommenden Einsamkeit, die der fehlenden Diskussion mit BesucherInnen geschuldet war, kam noch die dunkle und dieses Jahr vor allem kalte Jahreszeit hinzu. Statt sich aber in den eigenen vier Wänden zu verstecken, sind im letzten Jahr zahlreiche neue Konzepte zum Vorschein gekommen, wie man doch einen Funken Kultur zu jedem und jeder einzelnen bringen kann.
Dabei können sicherlich einige Konzepte in die Geschichtsbücher eingehen. Wer kann sich noch an die Berliner Clubs erinnern, die zu Beginn des ersten Lockdowns unter dem Motto „United We Stream“ das eigene Wohnzimmer in eine Tanzfläche verwandelt haben? Oder die zahlreichen digitalen Ausstellungen, die wir uns ganz einfach vom Sofa aus mit einer warmen Tasse Tee anschauen konnten? Kunst entwickelt sich dynamisch weiter – nicht nur in den Arbeiten an sich, sondern auch in ihrer Präsentation. Wir sind gespannt, was noch alles möglich wird.
Corona hält Einzug in die Kunst
Was hat Corona aber tatsächlich mit der Kunst gemacht? KünstlerInnen bringen ihre Emotionen, Gefühle und Empfindungen mit ihren Arbeiten zum Ausdruck. Natürlich müsste sich dann auch Corona in der Kunst widerspiegeln. Und das tut es auch.
Die erzwungene Auszeit regte viele Künstler zum Nachdenken, Neudenken und Auseinandersetzen für neue Kunstwerke an. Sei es in Portraits, Landschaftsmalereien oder entwickelten Musikstücken. Die Pandemie hat ihren eigenen Teil zur Kunst beigetragen. Wir können also, sobald Ausstellungen wieder möglich sind, auf die Dimensionen der Corona-Kunst gespannt sein.
Corona-Kunst gibt es im Bottroper Impfzentrum jetzt schon zu bestaunen. Die Skulpturen von Bildhauer Gereon Krebber verbildlichen die Corona-Gefahren und ganz nebenbei wird der Impftermin so gleichzeitig zum Museumsbesuch.
Neue Wege der Kunst
Wo wir früher überlegt haben, in welches Museum oder Theater wir gehen wollen, denken nun die KünstlerInnen hinter den Kulissen nach, wie sie uns erreichen können. Und dabei sind deren Fantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Kunst kommt in allen Facetten, Orten und Wegen zu uns. Beispielsweise findet zurzeit die Ausstellung „Lost & Found 2″ im Nürnberger Burggraben statt. Wenn man nun einen Spaziergang zwischen den mittelalterlichen Mauern macht, stößt man auf 25 Installationen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Raumnutzung beschäftigen. Also keine Ritter in glänzender Rüstung, sondern geodätischen Hippie-Wohnzelte und viele weitere künstlerische Projekte.
Eine Abwechslung erleben, Kunst genießen und gleichzeitig an der frischen Luft sein – das neue Kunst-Konzept?!
Foto von Gabriella Clare Marino auf Unsplash