5 FRAGEN AN STEPHAN HOFMANN
Wir haben uns mit unserem Digital Designer Stephan Hofmann zusammengesetzt und ihm 5 Fragen zu Topthemen wie AI, Machine Learning etc. gestellt.
KI im E‑Commerce und auf einer Content Website. Wie denkst du, kann Machine Learning die UX beeinflussen?
Stephan: Es wird immer zwei Seiten geben – mit sowohl positiv, wie auch negative Auswirkungen. Ich bin mir sicher, dass Machine Learning durchaus einen immer größeren Stellenwert im E‑Commerce haben wird. Es gilt jedoch die Frage zu klären, in wie man dieses Werkzeug nutzen wird. Will man dem Verbraucher, die Entscheidungsprozess vereinfachen oder diese beeinflussen? Das ist mit Sicherheit die Ausgangsfrage, worauf alles in der Zukunft aufbauen wird und welche ethischen Grundprinzipien dahinterstehen.
Das Thema steckt vielleicht nicht unbedingt in den Kinderschuhen, aber für die breite Masse scheint es aus meiner Sicht noch zu wenig erprobt und ausgereift.
STEPHAN HOFMANN
Gibt es aus deiner Sicht schon ein Best Practice, wo Machine Learning für beide Seiten funktioniert, oder befindet sich alles noch in den Kinderschuhen?
Stephan: Das Thema steckt vielleicht nicht unbedingt in den Kinderschuhen, aber für die breite Masse scheint es aus meiner Sicht noch zu wenig erprobt und ausgereift. Bei uns im Ideenhaus hatten wir bisher noch keine Projekte beziehungsweise einen Kunden, wo dieses Thema bereits eine Relevanz hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass man innerhalb eines Projektes ein UX Testing macht, wo man unterschiedliche Varianten im Hinblick auf Integrierung und Funktionalität entwickeln kann.
Denkst du, dass man die AI, wie beim Siri-Prinzip in den Vordergrund bringen soll, oder muss es im backend unterstützen? Wo ist hier für dich die Schnittstelle zwischen Webdesign und AI?
Stephan: Das ist ganz klar eine Anwendungsfrage. Was ich vorhin schon erwähnt habe, wäre ganz klar eine im Hintergrund wirkende AI, die als ein unterstützendes Tool seitens des Anbieters fungiert und um Prozesse zu bilden und diese zu beschleunigen. AI im Vordergrund wäre beispielsweise der Chat Bot, den man immer wieder mal bei Anbietern findet, aus meiner Sicht aber nicht mehr zeitgemäß ist. Es war kurzfristig ein Hype zu spüren, der sich mittlerweile aber wieder gelegt hat. Hier muss man sich ganz klar fragen, ob es zu der Marke und dem Produkt & Dienstleistungsportfolio passt oder eher nicht. Viele handeln zu voreilig, ohne zu hinterfragen, welchen langfristigen Benefit es bringen soll und scheitern deshalb daran.
„The Grid“ startete 2015 mit der Beta-Version einer AI-basierten Webdesign Plattform, die laut Entwickler im Stande sein soll, durch ML den Content optimal auf die Bedürfnisse aufbereiten zu können. Ist das die Revolution des Webdesigns?
Stephan: Das ist natürlich die große Frage, wie weit diese Website geht. Sobald es jedoch um die Details geht, wird eine Menschliche Komponente unumgänglich sein. Für mich ist es daher eher eine Erweiterung einer Template Seite, bei der man zusätzliche Unterstützung in der Auswahl der Darstellung und der Funktionalität bekommt. Auch Square Space löst meiner Meinung nach diesem Ansatz schon ganz gut. Viele Realisierungswünsche werden aber auch in Zukunft nicht durch Templates umgesetzt werden können.
5 Was sind die wichtigsten Events, wo man zum Thema UX und AI unbedingt hin muss?
Stephan: Die Web Summit in Lissabon ist auf jeden Fall einer der wichtigsten Veranstaltungen in Europa, wo die neuesten Trends rund um UX und AI zum ersten Mal präsentiert werden. Aber auch die SXSW in Austin, ist der Place-to.be für die Tec und Digital Szene aus aller Welt um sich auszutauschen und inspirieren zu lassen.