Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, User Experience, Interfaces, E‑Commerce. Kaum einer kam noch nicht mit diesen Begriffen in Berührung. Was steckt dahinter? Was bedeuten sie für uns? Wie hängen sie zusammen? Wir haben mit unserem Digital Brand Designer, Stephan Hofmann, dazu gesprochen.
Künstliche Intelligenz (AI / KI) im E‑Commerce. Wie kann Machine Learning die User Experience (UX) beeinflussen?
Es wird immer zwei Seiten geben – mit sowohl positiven wie auch negativen Auswirkungen. Ich bin mir sicher, dass Machine Learning durchaus einen immer größeren Stellenwert im E‑Commerce haben wird. Es gilt jedoch die Frage zu klären, wie man dieses Werkzeug nutzen wird. Will man dem Verbraucher, die Entscheidungsprozess vereinfachen oder diese beeinflussen? Das ist mit Sicherheit die Ausgangsfrage, worauf alles in der Zukunft aufbauen wird und welche ethischen Grundprinzipien dahinterstehen.
Gibt es aus Deiner Sicht schon ein Best Practice, wo Machine Learning bereits sinnvoll für Anbieter und Anwender eingesetzt wird oder befindet sich alles noch in den Kinderschuhen?
Das Thema steckt vielleicht nicht unbedingt in den Kinderschuhen, aber für die breite Masse scheint es aus meiner Sicht noch zu wenig erprobt und ausgereift. Ich könnte mir vorstellen, dass man innerhalb eines Marken-Design- / Marken-Kommunikation-Projektes ein User-Interface-Testing macht, in dem man unterschiedliche Varianten im Hinblick auf Integration und Funktionalität entwickeln kann.
Denkst du, dass man die AI, wie beim Siri-Prinzip in den Vordergrund bringen soll, oder muss es im Backend unterstützen? Wo ist hier für dich die Schnittstelle zwischen Webdesign und AI?
Das ist ganz klar eine Anwendungsfrage. Was ich vorhin schon erwähnt habe, wäre ganz klar eine im Hintergrund wirkende AI, die als ein unterstützendes Tool seitens des Anbieters fungiert und um Prozesse zu beschleunigen. AI im Vordergrund wäre beispielsweise der Chat Bot, den man immer wieder mal bei Anbietern findet, aus meiner Sicht aber nicht mehr zeitgemäß ist. Es war kurzfristig ein Hype zu spüren, der sich mittlerweile aber wieder gelegt hat. Hier muss man sich ganz klar fragen, ob es zu der Marke und dem Produkt- & Dienstleistungsportfolio passt oder eher nicht. Viele handeln zu voreilig, ohne zu hinterfragen, welchen langfristigen Benefit es bringen soll und scheitern deshalb daran.
„The Grid“ startete 2015 mit der Beta-Version einer AI-basierten Webdesign Plattform, die laut Entwickler im Stande sein soll, durch Machine Learning den Content optimal auf die Bedürfnisse aufbereiten zu können. Ist das die Revolution des Webdesigns?
Das ist natürlich die große Frage, wie weit diese Website geht. Sobald es jedoch um die Details geht, wird eine menschliche Komponente unumgänglich sein. Für mich ist es daher eher eine Erweiterung der bestehenden Toolbox, bei der man zusätzliche Unterstützung in der Auswahl der Darstellung und der Funktionalität bekommt. Auch Square Space löst meiner Meinung nach diesem Ansatz schon ganz gut. Viele Realisierungswünsche werden aber auch in Zukunft nicht durch Templates umgesetzt werden können.
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