FOMOst du noch oder JOMOst du schon?

Da ver­gisst man einmal sein Smart­phone zuhau­se und die nackte Angst bricht über einen herein. Die Dia­gno­se: Ein klarer Fall von FOMO. Die „Fear Of Miss­ing Out“ beschreibt die Angst davor etwas zu ver­pas­sen. Eine Angst, die es schon immer gab, aber die durch Social Media und unser all­um­fas­sen­des Smart­phone unge­ahn­te Aus­ma­ße ange­nom­men hat. Immer das Neuste kennen, immer am Puls der Zeit sein und nichts aber auch gar nichts ver­pas­sen dürfen. Privat wie beruf­lich: Bitte nicht den Anschluss ver­lie­ren. Neben beruf­li­cher Kar­rie­re, mor­gend­li­cher Yoga-Selbst­ver­wirk­li­chung, abend­li­chen Partys, und akri­bi­scher Pla­nun­gen von Sozia­len Dates, kommt dann auch noch hinzu, dass man bei ande­ren sieht, was die so Insta­gram-taug­li­ches erle­ben.

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©You­Tube – The School of Life

Wenn man dann acht Stun­den nicht auf sein Handy schau­en kann, wird die Ner­vo­si­tät groß. Ob in der Zwi­schen­zeit viel­leicht die Welt unter­ge­gan­gen ist oder aber gerade Jay‑Z und Bey­on­cé einen Gig zwei Stra­ßen weiter spie­len und alle sind da, nur man selbst nicht? Wohl eher nicht. Was soll schon pas­sie­ren in ein paar Stun­den? Was haben wir in der Prä-Smart­phone Zeit in einer sol­chen Zeit­span­ne ver­passt? Die Welt dreht sich weiter, irgend­wo erlebt jemand etwas wirk­lich Tolles und irgend­wo schläft jemand einfach nur. Eigent­lich ganz klar und doch ist das mit der Angst ja selten ratio­nal zu erklä­ren. Da Angst außer­dem einfach kein erstre­bens­wer­tes Gefühl ist und, weil das Erleb­nis­ja­gen Vielen über den Kopf wächst, for­miert sich eine Gegen­be­we­gung: JOMO. Die „Joy Of Miss­ing Out“. Die Freude etwas zu ver­pas­sen. Sich mit Lei­den­schaft aus­klin­ken aus dem schnel­len, schö­ner, besser, höher, always-on Life­style, wird zur abso­lu­ten Beloh­nung für moder­ne gestress­te FOMO-Lei­den­de. Digi­tal-Detox im Schwarz­wald, Medi­ta­ti­on oder einfach nur ein Abend ohne Handy, das sonst eigent­lich immer zum Check bereit liegt.

©beige.de

Diese Bewe­gung, die das „reale“ Leben feiert kann auch Marken dabei helfen, sich mal wieder aufs Wesent­li­che zu kon­zen­trie­ren: Weni­ger ist mehr, hat sich auch nicht gerade erst jemand aus­ge­dacht. Redu­zie­rung auf das Wesent­li­che ist das, was man in der Kommunikation mit seiner Ziel­grup­pe sowie­so beach­ten sollte. Bewuss­ter kon­su­mie­ren ruft nach bewuss­ter kom­mu­ni­zie­ren. Algo­rith­men von Face­book, Google & Co. machen einem da das Leben nicht leich­ter und so muss noch effi­zi­en­ter und per­sön­li­cher kom­mu­ni­ziert und aus­ge­spielt werden, um Relevanz zu erzeu­gen und die indi­vi­du­el­le Wir­kung zu opti­mie­ren. Wer den Trend erkennt, kann ihn auch auf seine Weise nutzen: Apple bietet an, dass man seine Zeiten auf dem Smart­phone limi­tie­ren kann, neue Apps wie calm widmen sich der per­sön­li­chen Ent­span­nung oder man macht es gleich wie McDo­nalds und bietet ganz bedürf­nis­ori­en­tiert Schließ­fä­cher an, in welche die JOMO-Anhän­ger und alle, die es werden wollen, ihre Handys ein­sper­ren können, um auch wirk­lich nicht in Ver­su­chung zu gera­ten. Je besser man seine Kunden und ihre Bedürf­nis­se also kennt, umso eher schafft man es ein Gesprächs­part­ner in einer erleb­nis­ge­trie­be­nen Zeit zu sein, der keine FOMO ver­stärkt, son­dern JOMO einfach macht und so ganz neben­bei die Bin­dung zum Kunden ver­stärkt, der sich ver­stan­den fühlt.

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Marion Endres - Inhaberin IDEENHAUS

Marion Endres

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