Fair Trade. Fair enough.


Die Schweiz ist Welt­meis­ter!

Klingt komisch, ist aber so. Betrach­tet man die Pro-Kopf-Aus­ga­ben für fair gehan­del­te Pro­duk­te welt­weit, so liegt die Schweiz mit 103 Schwei­zer Fran­ken (also knapp 100 EUR) an der Welt­spit­ze. 100 EUR klingt allei­ne nicht viel, aber rech­net man das auf die Gesamt­be­völ­ke­rung der Eid­ge­nos­sen, spre­chen wir immer­hin von umge­rech­net über 800 Mil­lio­nen Euro.


Nicht nur lecker, son­dern auch fair.

Gerade für das Aus­hän­ge­schild der Schwei­zer Pro­duk­te, die Scho­ko­la­de, setzt man ver­mehrt auf den Import von fair gehan­del­ten Kakao­früch­ten. Im Jahr 2019 wuchs dieser Sektor um knapp 30 %.

Fair gehan­del­te Pro­duk­te ent­stam­men lang­fris­ti­gen Han­dels­be­zie­hun­gen, in denen sta­bi­le Preise, gerech­te Arbeits­be­din­gun­gen und nach­hal­ti­ger Anbau gewähr­leis­tet werden (sollen). Klingt also erst­mal super, oder?

Es ist nicht alles grün, was wächst.

 Gerade im deutsch­spra­chi­gen Raum sind die Kon­su­men­ten echte „Siegel“-Käufer. Wenn Bio, Öko und Fair auf einer Ver­pa­ckung stehen, dann grei­fen die Kunden mit gutem Gewis­sen zu. Leider sind nur die Begrif­fe Bio und Öko über­haupt geschützt. Fair hin­ge­gen darf im Prinzip jeder auf sein Pro­dukt schrei­ben. Daher gibt es viele Siegel, die gar nicht so wirk­lich fair sind. Hinter dem „echten“ Fair Trade Siegel steckt übri­gens das Unter­neh­men Trans­Fair. Dieses Unter­neh­men hat mit vielen Dis­coun­tern auch noch Part­ner­schaf­ten, aus denen andere faire Siegel resul­tie­ren.

Ande­rer Kri­tik­punkt: Pro­duk­te, die nicht nur aus einer Zutat bestehen, denken wir einmal an Scho­ko­la­de, müssen nur zu zwan­zig Pro­zent aus fair gehan­del­ten Zuta­ten bestehen, um das Siegel zu erhal­ten. Auch die Kosten für die Zer­ti­fi­zie­rung werden oft­mals kri­tisch hin­ter­fragt. Viele Klein­bau­ern aus armen Län­dern, haben gar nicht die Mög­lich­keit einen Zugang zum System zu erhal­ten.

Bitte nicht falsch ver­ste­hen: Fair Trade ist ein sinn­vol­ler Ansatz, aber es gibt eben auch hier zwei Seiten einer Medail­le. Und das sollte man auch kri­tisch hin­ter­fra­gen. Siegel geben zwar Sicherheit, aber wenn der Durch­schnitts-Kon­su­ment anfängt, sich wirk­lich für die Marken und deren Moti­va­ti­on zu inter­es­sie­ren, würde sicher­lich eine ganz eigene Dyna­mik und Dis­kus­si­on ent­ste­hen.

Photo by Pascal Debrun­ner and Hea­ther Barnes on Uns­plash

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Marion Endres - Inhaberin IDEENHAUS

Marion Endres

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