25. Oktober – Der Weltnudeltag: Pasta, amore mio!
Wie es eine Herkunftsregion für Pasta auf die Speisekarte schafft
Warum zahlt jemand für 250 Gramm Nudeln 7 Euro, wenn es die doppelte Menge schon für 39 Cent gibt? Was macht den Unterschied bei gerade einmal zwei Zutaten?
Die Qualität, die Kraft der Marke oder das pure Storytelling?
Die Zeiten, in denen Deutsche ausschließlich Eiernudeln von Bernbacher, Birkel oder 3 Glocken serviert haben, sind nicht erst seit den Frischei-Skandalen vorbei. Kamut-, Sommerdinkel‑, Linsenmehl heißen die neuen Rohstoffe für idealerweise glutenarme oder ‑freie Pasta. Doch auch in der klassischen Hartweizen-Pasta Liga tut sich einiges. Barilla hat die Premium-Marke Barilla Academia gelauncht und erzielt damit gehobene Preise: 1,99 Euro für 500 Gramm Barilla Academia Spaghetti. Doch wer glaubt, damit im Olymp der Pasta angelangt zu sein, der hat noch viel zu entdecken …
Gragnano, das Nudel-Mekka
Der Ort Gragnano, vor den Toren Neapels, steht für die besten Nudeln der Welt. Vulkanischer Boden, goldene Sonne und kühle Fallwinde von den Hängen des Vesuvs umschmeicheln seit mehr als 500 Jahren die Ähren der Weizenfelder. Was hier wächst, wird zusammen mit kalziumarmen Gebirgswasser zum italienischen Nationalgericht der Extraklasse. Das Pressen durch ein Bronzesieb verleiht dem Produkt eine leicht raue Oberfläche, an der eine fruchtige Amatriciana Soße ganz wunderbar anhaften kann. Pasta und Salsa verschmelzen …
Pastificio Faella, Afeltra und Gentile gehören zu den handwerklichen Nudelproduzenten in Gragnano. Hier wird die Pasta bis zu 60 Stunden getrocknet, also mehr als doppelt so lange wie bei den industriellen Herstellern wie Barilla oder Buitoni. Je langsamer die Trocknung, desto intensiver der Geschmack.
So wie der weltberühmte Parmaschinken, ist Gragnano eine geschützte Herkunftsmarke für Pasta. Und diese taucht sogar auf den Speisekarten in Restaurants auf. Hier zeigt der Koch Qualitäts- und Markenbewusstsein.

Handwerkskunst, die ihren Preis hat
Aber nicht nur der Süden Italiens kann Nudeln. Die Manufakturen erstrecken sich von der Amalfiküste bis in die Dolomiten. Hier gibt es keinen Vesuv, aber frische Bergluft für die schonende Trocknung der Nudeln. Monograno Felicetti aus dem Südtiroler Val di Fiemme lässt sich seine 500 g Packung Nudeln rund 7 Euro kosten. Die Edel-Marke Cipriani knackt im Einzelhandel schon mit der 250 g Packung die 10 Euro Grenze. Der Champagner unter den Nudeln, die Marke Spinosi, darf hier nicht fehlen. Wo liegt der Unterschied im Premiumsegment? Ein noch weicheres Gebirgswasser? Eine unbekannte, urzeitliche Weizensorte? Nein, schlicht kein Wasser im Teig bei Spinosi, dafür von Hand aufgeschlagene Eier, Hartweizenmehl und Nudelhandwerk par excellence.
Vincenzo Spinosi ist leidenschaftlicher Botschafter seiner Marke und reist dafür um die Welt. An der renommierten Bucconi Universität in Mailand hält er sogar Vorträge über Pasta. Und damit die hauchdünnen und sündhaft teuren Taglioni oder Tagliatelle von Spinosi vom ersten bis zum letzten Moment ein Genuss sind, beginnen die Aha-Momente bereits beim Öffnen der Verpackung. Wie ein edles Geschenk: Die feinen Tonnarelli sehen aus wie eben von der Trockenleine genommen, sie sind sanft eingeschichtet in die wertige Papierschachtel und jede Lage wird durch ein feines Papier geschützt. Diese Pasta wirft man nicht einfach in den Topf. Man lässt sie hineingleiten. Hier wird die Pasta zum Star und die Soße ist nur eine Ergänzung.
Die superfresh Alternative für Gastronomie, Kantine und Tankstelle
Leckere Pasta muss übrigens kein Hexenwerk sein. Unser Kunde sisisi aus dem Hause Carogusto beweist, dass es Gerichte in Restaurant-Qualität auch sehr convenient gibt. Das Ganze in unter 30 Sekunden. Dem Qeamer sei Dank. In diesem Sinne: guten Appetit!
Fotos von hugerio und CamilaMelim auf unsplash.com