Vom Postkasterl direkt in den Müll? Laut Briefkasten Monitor 2020 und CMC Dialogpost Studie 2020 ganz klar NEIN! Während OOH, Kino Werbung und Ambient Media mit der eingeschränkten Mobilität der Menschen zu kämpfen haben, rücken Postwurfsendungen wieder in den Vordergrund. Denn wo erreicht man die KonsumentInnen heutzutage? Natürlich daheim!
Postkasten – Bindeglied zur Außenwelt
Nicht nur für Menschen ist es zurzeit wichtig, in Verbindung zu bleiben. Auch Marken müssen den Kontakt zu ihren KundInnen aufrecht erhalten.
23% der Befragten gaben an, dass der Briefkasten für sie während Corona an Wichtigkeit gewonnen hat. Regelmäßige Postwurfsendungen schaffen ein Stück Normalität, das Menschen schon fast nostalgisch an Pre-Corona Zeiten zurückerinnert oder auch lediglich ein Zeitvertreib im Home-Office ist. Fakt ist, dass diese Form der Werbung durch die Corona-Krise ein Comeback geschafft hat. Auch die Marke Deutsche Post erlebt laut Kantar dadurch einen Anstieg des Markenwerts von 15%.
Die Zukunft ist digital?
Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung wurde das Ende der analogen Post schon mehr als einmal vorhergesagt. Natürlich gehört die elektronische Post schon längst zu unserem Alltag. Allerdings werden wir auf diesem Weg täglich mit Informationen überschwemmt. Da sticht ein mit Bedacht gestaltetes Print-Mailing heraus! Aber warum entweder oder? Die Kombination von analogen Werbesendungen und digitalen Angebote birgt für Werbetreibende starke Synergie-Effekte. Beispielsweise erzielen Online-Shops laut Dialogpost Studie um rund 8% höhere Warenkorbumsätze bei Personen die auf ihr Printmailing reagieren.
Die Zukunft ist digital?
Postwurfsendungen wirken. Das ist soweit wohl klar. Angesichts des Megatrends Nachhaltigkeit stellt sich allerdings die Frage: Wie lange noch? Dass Postwurfsendungen nicht die klima- und ressourcenfreundlichsten Werbemittel sind, ist kein Geheimnis – günstig sind sie übrigens auch nicht.
Zwar gibt es schon Angebote klimaneutral zu drucken und zu versenden, trotzdem greifen immer mehr Deutsche zum Bitte-keine-Werbung Aufkleber. Die Deutsche Umwelthilfe fordert daher Opt-In auch für analoge Postwurfsendungen. Amsterdam hat den Spieß bereits umgedreht. Bewohner müssen dort aktiv zustimmen, um Werbung zu bekommen. So können jährlich rund 6.000 Tonnen Altpapier gespart werden.
Bleibt nur die Frage, ob auch Unternehmen davon profitieren. Erreicht Werbung so nur noch die KonsumentInnen, die dafür offen sind oder wird lediglich die unternehmerische Freiheit eingeschränkt?
Foto von Dimitry Anikin auf Unsplash