ASMR – Brands nutzen das Krib­beln im Stamm­hirn

Schü­Knis­tern­de Stoffe, rascheln­de Folien oder knusp­ri­ge Lebens­mit­tel? All diese akus­ti­schen Erleb­nis­se haben etwas gemein­sam: sie sind Haupt­ak­teu­re in soge­nann­ten ASMR-Videos. Der Hype hatte seinen Ursprung auf You­Tube. Hier flüs­tern, rascheln, klop­fen, essen und schmat­zen Men­schen nah vor ihren Mikro­pho­nen und widmen sich den all­täg­li­chen Geräu­schen auf eine sehr inten­si­ve und unmit­tel­ba­re Art.


Ent­span­nung oder Cringe?

ASMR – Auto­no­mous Sen­so­ry Meri­di­an Respon­se oder zu deutsch „Auto­no­me sen­so­ri­sche Meri­di­an­re­ak­ti­on“. Und in ver­ständ­li­chem Deutsch: eine unwill­kür­li­che Reak­ti­on unse­res Kör­pers, die wir als Krib­bel­ge­fühl auf der Haut wahr­neh­men. Auch bekannt als der Schau­er, der einem über den Rücken läuft. Aus­ge­löst wird es durch Geräu­sche oder visu­el­le und phy­si­sche Reize. Die Reak­tio­nen beim Anse­hen von ASMR-Videos waren bei uns im IDEENHAUS sehr extrem – um es wert­frei zu sagen. Gerade in Bezug auf das Thema Food ASMR gibt es ein sehr gespal­te­nes Publi­kum. Die einen gewöh­nen sich mit der Zeit an die Geräusch­ku­lis­se, andere emp­fin­den Abnei­gung oder gar Ekel. Doch das Inter­es­se an den Videos wächst stetig, was Klick­zah­len bele­gen. Das haben auch einige Marken erkannt und nutzen das Krib­beln im Kopf und auf der Haut für ihre Pro­duk­te.


Vom Fast-Food bis zur Fashion-Brand

McDo­nalds Schweiz warb 2018 mit einem akus­ti­schen Erleb­nis beim Ver­zehr von Burger und Pommes für seine Pro­duk­te. In einem fast fünf-minü­ti­gen Spot wurden Aus­pa­cken und Essen aus­gie­big zele­briert. Jedes noch so kleine Geräusch wie das Klir­ren der Eis­wür­fel, das Knis­tern der Saucen-Ver­pa­ckung bis zum Biss in den Burger wurde wie in Zeit­lu­pe voll­zo­gen und sollte Gän­se­haut beim Betrach­ter aus­lö­sen. Umrahmt wurde alles mit einer flüs­tern­den Frau­en­stim­me. Es über­trägt sich eine fast zu intime Situa­ti­on, bei der man nicht genau weiß, ob man so nah dabei sein möchte. Wer die Geräusch­ku­lis­se in einem Schnell-Restau­rant kennt, auf den wird dieser ASMR Spot eher befremd­lich wirken.


„Weißt du noch, wie sich Kies anfühlt?“

Hände, die sich minu­ten­lang durch Sand, Wasser oder Kie­sel­stei­ne bewegen, sind in Spots der Bau­markt-Kette Horn­bach zu sehen und zu hören. Geräu­sche, die wir eher als ange­nehm und beru­hi­gend wahr­neh­men, lösen auch das beschrie­be­ne Krib­beln aus. In seiner Früh­jahrs-Kam­pa­gne im Jahr 2016 setzte Horn­bach bereits auf das Geräu­sch­erleb­nis seiner Pro­duk­te.


Fashion zum Hören – geht das?

Für die Gene­ra­ti­on der Mil­len­ni­als und Gen‑Z ist dieser Trend beson­ders anzie­hend. Unend­lich viele vir­tu­el­le und visu­el­len Infor­ma­tio­nen und Reizen umge­ben die Ziel­grup­pe 24/7.  Der Fokus auf lang­sa­me, inten­si­ve Geräu­sche ist dem­entspre­chend ein beson­de­rer Trig­ger für diese Gene­ra­tio­nen. Diesen Effekt hat sich auch die Mode-Bran­che zu eigen gemacht. Der ASMR Trend war im Jahr 2019 im Mar­ke­ting eini­ger Mode-Marken sicht­bar. „The sound of COS“ zeigt auf eine beein­dru­cken­de Art, wie die Kol­lek­ti­on der Marke akus­tisch zum Leben erweckt wird. Das Anzie­hen eines Man­tels, das Hin­ein­schlüp­fen in einem Schuh oder das Zuknöp­fen der Jacke wird detail­liert in Geräu­schen „erzählt“ und dar­ge­stellt. So gelingt es der Marke COS nicht nur mit den gewohn­ten Sinnen zu spüren, son­dern die Marke auch mit „neuen“ Sinnen zu erle­ben.


Hier könnt ihr euch ganze 46 Minu­ten von ASRM-Geräu­schen berie­seln lassen – ein mul­ti­sen­so­ri­sches Erleb­nis:

Sie sehen gerade einen Platz­hal­ter­in­halt von You­Tube. Um auf den eigent­li­chen Inhalt zuzu­grei­fen, kli­cken Sie auf die Schalt­flä­che unten. Bitte beach­ten Sie, dass dabei Daten an Dritt­an­bie­ter wei­ter­ge­ge­ben werden.

Mehr Infor­ma­tio­nen

TEILEN

Autor kontaktieren

Marion Endres - Inhaberin IDEENHAUS

Marion Endres

DAS KÖNNTE IHNEN AUCH GEFALLEN

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen