Es ist Lockdown – aber ohne Essen geht es nicht
Der Monat Dezember ist bei uns thematisch recht foodlastig. Das Problem: Unsere Lieblingsrestaurants sind im Moment geschlossen. Was nach einem Luxusproblem für uns klingt, ist in Wahrheit eine existenzielle Krise für die Gastronomie. Seit Monaten kämpft sie mit reduzierten Umsätzen und strengen Vorgaben und Einschränkungen. Als Sargnagel folgte dann im November der totale Lockdown. Viele Bars, Clubs und Restaurants sind ihrer Existenzgrundlage und ‑berechtigung beraubt. Der Umsatz der Branche sank im Vergleich zum Vorjahr bis August bereits um über 40%.
Gewinner in der Krise
„Glück“ haben die Betriebe, die bereits vorher Takeaway und Lieferangebote hatten und eben diejenigen, die schnell genug reagiert und die Zeichen der Zeit gesehen haben. Bitte nicht falsch verstehen: Kein Vorwurf an Betriebe, die aufgrund ihres Business keine Möglichkeit für Außer-Haus-Bestellungen haben. Nichtsdestotrotz gibt es einige Gastronomen, die das Beste aus der Lage machen. Über bestehende Online-Plattformen oder neu entwickelte Systeme geben sie den hungrigen Städtern die Möglichkeit, Essen in Restaurant-Qualität mit minimalem Aufwand zu genießen. Und die Nutzer schätzen das.
Der eigentliche Gewinner ist aber ein anderer
Ja, viele Gastronomen nutzen das Takeaway- und das Liefergeschäft, um den Lockdown zu überstehen und Arbeitsplätze zu sichern. Daumen hoch und das sollte jeder so gut es geht unterstützen. Ein anderer Player auf dem Markt profitiert aber am allermeisten davon. Und der heißt, zumindest in Deutschland, Lieferando. In Deutschland sind momentan 20.000 Gastronomie-Betriebe bei der Plattform gelistet. Sie konnte im dritten Quartal auch einen Umsatzgewinn von knapp 40% verkünden.
Die Kasse klingelt bei jedem Gericht!
Bei Bestellungen, die von Lieferando selbst ausgeliefert werden, bekommt der Anbieter ein Drittel von der Bestellsumme. Das heißt im Umkehrschluss, dass gerade einmal zwei Drittel beim Gastronomen hängen bleiben. Ein lukratives Geschäft und eine stattliche Vermittlungsgebühr. Die Aussage von Katharina Hauke, Managing Director bei Lieferando Deutschland, dass Corona das Unternehmen „um ein Jahr nach vorne“ gebracht hätte, wirkt da fast ein wenig wie Hohn. Also, dort wo es geht: Bestellung direkt beim Restaurant aufgeben oder direkt vor Ort abholen. Dann kommt das Geld dort an, wo es im Moment am dringendsten gebraucht wird.
Foto von Brett Jordan und Mohammed Jelali auf Unsplash