Hier gibt es etwas aufs Ohr!
Lange Zeit mussten wir in den USA mit ansehen und müssen es wohl auch noch einige Wochen: Der Präsident twittert zum Volk. Zu jedem Thema. Jede geistige Entgleisung. Alles landet zuerst auf Twitter. In Deutschland nutzt Kanzlerin Merkel den neuen „Volksempfänger“. Wöchentlich berichtet sie im Podcast.
Ab auf die Datenautobahn
Podcast … das gab es doch vor vielen Jahren schon einmal?! So richtig hat sich das aber im Mainstream nicht durchgesetzt. Denn es war viel zu umständlich, die Gespräche und Monologe zu konsumieren. Im Jahr 2020 spätestens war es dann aber soweit, dass sogar die Deutschen genug Datenvolumen in die Mobilfunk-Verträge stecken, dass man keine Angst mehr haben muss, wenn man aus Versehen den Browser öffnet.
Stream me up, Scotty
Außerdem haben Podcasts stark davon profitiert, dass das Thema Streaming jedes Jahr größer wird. Kaum jemand kauft noch Datenträger, sondern man besitzt Abonnements bei Spotify, Amazon, iTunes und Co. Der User muss heute also nicht mehr auf verschiedene Websites und dort die jeweiligen Podcasts als Datei herunterladen, die dann auch immer nur auf dem entsprechenden Gerät abliegt. Nö, heute greifen wir immer und überall auf unsere Streaming-Dienste zu. Und unsere Lieblings-Podcasts sind da natürlich auch dabei.
Originals? Originals!
Wie von Netflix vorgemacht, starten die Streaming-Portale inzwischen auch mit ihren eigenen „Originals“. Also exklusive Formate, von denen sie sich steigende Nutzerzahlen versprechen. Spotify könnte dementsprechend den beliebtesten deutschen Podcast „Gemischtes Hack“ mit Felix Lobrecht und Tommi Schmitt für sich beanspruchen. Genauso wie „Fest & flauschig“ von und mit Jan Böhmermann und Olli Schultz. Beide aber sind ehrlicherweise keine Spotifiy Originals. Lobrecht und Schmitt „labern“ bereits seit 2017 und erst seit 2019 exklusiv für Spotify. Böhmermann und Schultz sinnierten über die eigene Karriere und die Gesellschaft bereits unter dem Titel „Sanft & Sorgfältig“ im Radio Eins.
Ganz gleich, ob Original oder nicht:
Der Podcast hat von technologischen Entwicklungen, der Always-On-Mentalität und dem Berufspendeln profitiert. Deswegen wird dieses Medium inzwischen auch stark kommerzialisiert und für Markenkommunikation (im besten Falle) genutzt. An dieser Stelle ein Appell an alle Betreiber: Bitte bleibt Euch und Eurer Marke treu. Verbiegt euch nicht. Stellt nicht das Produkt eurer Kooperationspartner sondern Euren Inhalt in den Vordergrund. Danke!
Foto von Outcast India auf Unsplash