Böh­mer­mann killed the You­Tube Star

Influen­cer Mar­ke­ting

Der Fall / Fail des Fynn Kli­e­mann

Und seine Folgen für eine ganze Bran­che

Die Fall­hö­he war hoch

„Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“. Ein Zitat, in dem viel steckt. Man sollte es sich auf jeden Fall vor Augen führen, wenn man schnell im Steine-Werfen ist, obwohl man auch gut ans andere Ende der Flug­kur­ve passen würde. 

Aber eins nach dem ande­ren. Influen­cer Mar­ke­ting ist groß heut­zu­ta­ge und in vielen Bran­chen kaum noch weg­zu­den­ken. Gute Influen­ce­rin­nen und Influen­cer leben von ihrer Authen­ti­zi­tät und davon pro­fi­tie­ren dann auch die Marken, die mit ihnen werben. Sprich: ein Social-Media-Gesicht, das bei­spiels­wei­se für die LGBTQ-Bewe­gung kämpft, passt zu Marken, die auch glaub­haft für diese Werte stehen. Und so passen dann auch die Ziel­grup­pen zuein­an­der.

Das Thema mit der Authen­ti­zi­tät war auch für einen der erfolg­reichs­ten deut­schen You­Tuber etwas ganz Wich­ti­ges. Fynn Kli­e­mann galt als der sym­pa­thi­sche ver­peil­te Typ, der mit all seinen Projekten aber immer etwas Sinn­vol­les errei­chen wollte. Es gehe ihm nicht um den per­sön­li­chen Profit, son­dern darum, dass immer auch andere mit gewin­nen dürf­ten.

 

Schwie­rig wird es, wenn Jan Böh­mer­mann, selbst­er­nann­ter Inves­tiv-Jour­na­list, dann mit seinem Team ein wenig tiefer bohrt und schaut, was hinter der Fas­sa­de steckt. Das Video seines ZDF Maga­zin Royale hat die mora­lisch frag­wür­di­gen Deals von Fynn Kli­e­mann auf­ge­deckt und damit ver­mut­lich auch ein großes Fra­ge­zei­chen hinter dem Influen­cer Mar­ke­ting gesetzt. Marken müssen zumin­dest wieder genau­er hin­schau­en.

„Krise kann auch geil sein“

Wir wollen die Geschich­te auch nicht in epi­scher Breite auf­bau­en an dieser Stelle. Das oben ein­ge­bun­de­ne Video kann das viel besser leis­ten. Kurzum: Fynn Kli­e­mann gerier­te sich in der Corona-Krise als echter Good-Guy und Men­schen-Freund, hat sich aber augen­schein­lich maß­geb­lich selbst berei­chert, indem Kli­e­mann über Her­kunft, Qua­li­tät und Marge bei den Masken, die er unter das Volk gebracht hat, gelo­gen hat. Das Zitat „Krise kann auch geil sein“, das aus einer seiner Whats­App Nach­rich­ten stammt, sagt in diesem Kon­text eini­ges.

Dass der­je­ni­ge, der noch vor Kurzem über andere, die mit Masken Geld „zu viel Geld ver­die­nen“, geschimpft hatte, nun selbst in diesem Licht steht, ist ein schwe­rer Schlag für die Influen­cer-Szene. Wenn nun der Star, der immer für das Gute und das Ehr­li­che stand, als Lügner ent­larvt wurde … wie kann ich mit meiner Marke, da noch ande­ren Influen­ce­rin­nen und Influen­cern blind trauen? Wohl gar nicht, wenn ich keinen Scha­den anrich­ten will. Der Ver­trau­ens­vor­schuss, den Influen­cer mit großer Reich­wei­te einst hatten, wird allei­ne nicht mehr für Enga­ge­ments bei Marken aus­rei­chen. Zumin­dest nicht bei gut geführ­ten.

Foto von CHUTTERSNAP und Masao Mask auf Uns­plash

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Maximilian Kratzer

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