Wenn der Faktor Mensch die KI aus­bremst.

In den ver­gan­ge­nen Tagen ist viel gesche­hen im Unter­neh­men OpenAI, das hinter der main­stream­fä­hi­gen künst­li­chen Intel­li­genz bzw. der KI-Lösung ChatGPT steckt. Vor weni­gen Tagen hatte der Vor­stand von OpenAI den Geschäfts­füh­rer und einen der füh­ren­den Köpfe, wenn es um Large-Lan­guage-Models geht (also ein System basie­rend auf künst­li­cher Intel­li­genz und Deep Lear­ning, das mensch­li­che Spra­che ver­steht und aus­ge­ben kann), Sam Altman ent­las­sen. Über die Gründe gab es viele Gerüch­te, aber ver­mut­lich ging es um unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen über Chan­cen und Risi­ken im Bereich der künst­li­chen Intel­li­genz.

Über das Wochen­en­de gab es immer wieder Quel­len, die dar­über berich­te­ten, dass Altman viel­leicht doch zurück zu OpenAI gehen könnte. Dies wider­sprach den Stim­men, die bereits über seine Eini­gung mit Micro­soft (übri­gens selbst im Besitz von 49 % der Antei­le von OpenAI) berich­te­ten. Zwi­schen­zeit­lich sollen über 600 der ca. 770 Beschäf­tig­ten von OpenAI ihre Kün­di­gung ange­droht haben. Inzwi­schen ist klar: Altman wech­selt zu Micro­soft, wo er ein KI-Team leiten wird, und der Ex-Twitch CEO Emmett Shear über­nimmt bei OpenAI (22.11.2023: Diese Information ist hin­fäl­lig, der Bei­trag wurde ent­spre­chend um ein Update erwei­tert).  Dem­entspre­chend tren­det #OpenAI auch bei X mit sechs­stel­li­gen Zahlen bei den Posts.

screenshot from twitter / x showing openai in Trending Section

Die Kon­se­quen­zen für ChatGPT

ChatGPT ist die KI-Lösung, die bereits wirk­lich im Main­stream ange­kom­men ist. Sie ist das Flag­schiff von OpenAI. Doch was wird nun aus ChatGPT, jetzt wo der Kopf hinter dem System die Seiten wech­selt? Eines ist klar: bereits am Montag nach dem Grol­len in der Füh­rungs­eta­ge muss­ten User, die kein Pre­mi­um-Abo haben, mit langen Down­ti­mes rech­nen, in denen sie keinen Zugriff auf die Diens­te von ChatGPT hatten. Erfah­re­ne Ent­wick­ler von OpenAI und Kenner der Szene gehen auch davon aus, dass in den kom­men­den Tagen Unter­neh­men, die mit ihren Pro­duk­ten und Ser­vices auf die API (Schnitt­stel­le) zu ChatGPT ange­wie­sen sind, damit rech­nen müssen, dass sie lange Lade­zei­ten oder eben auch Stö­run­gen befürch­ten müssen. Nega­ti­ve Abstrah­lungs-Effek­te auf das eigene Mar­ken­image inklu­si­ve.

Die lang­fris­ti­gen Kon­se­quen­zen sind heute aber noch nicht abseh­bar. Wie viele der Ent­wick­ler von OpenAI am Ende auch wirk­lich kün­di­gen und zu Google, Micro­soft, Anthro­pic oder Meta wech­seln, ist noch unklar. Da Micro­soft große Antei­le an OpenAI besitzt, kann man natür­lich von einem gewis­sen wirt­schaft­li­chen Inter­es­se aus­ge­hen. Die Marke ChatGPT hat aber defi­ni­tiv bereits gelit­ten. Nichts­des­to­trotz ist Micro­soft bereits heute Gewin­ner in diesem „Drama“, das eher an eine schlech­te Daily Soap erin­nert.

Wer hätte das gedacht? Auf Twit­ter / X ist der Hohn bereits riesig.

Update vom 22.11.2023: Eine neue Wen­dung in dieser Geschich­te, Sam Altman ist zurück bei OpenAI

Wie ver­schie­de­ne Quel­len berich­ten, ist der Ex-OpenAI CEO auch der neue OpenAI CEO: Sam Altman is back. Der Ver­wal­tungs­rat von OpenAI hin­ge­gen wird per­so­nell umge­baut. So hofft das Unter­neh­men hinter ChatGPT die ange­kün­dig­ten Kün­di­gungs­wel­len und den damit ein­her­ge­hen­den Image- und Wert­ver­lust zu ver­hin­dern. Sicher­lich hat auch Micro­soft bei dieser Ent­schei­dung die Finger mit im Spiel. Schließ­lich hatte Altman noch in den Tagen zuvor seinen Wech­sel zu Micro­soft bekannt gege­ben, um dort ein KI-Pro­jekt zu leiten.

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Maximilian Kratzer

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