In einer Zeit der Unsicherheit suchen wir nach dem Beständigen, auch in Marken.
Wer heute kein Bio kauft, nicht für die Rettung der Bienen unterschreibt oder mit laufendem SUV-Motor die Kinder vor der Schule ablädt, dem ist die Verachtung seines persönlichen Umfelds sicher. Das neue Verhältnis der Menschen zur Natur und ihrem Nachlass erreicht unter anderem durch die „Friday for Future“ Bewegung und öffentliche Debatten langsam auch die Elterngenerationen.
Chance für kleine und regionale Unternehmen
Das ist aufwendig, aber unumgänglich aktuell gerade für Fashion oder Lebensmittelhersteller. Doch das ist nicht nur mit aufwendigen Lovebrand-Potenzial Aktionen und Procter&Gamble Werbebudgets zu erreichen. Es bietet auch die Chance für regionale und kleine Start-Ups, ihre Relevanz wieder zu steigern. „Buy local“ wird richtgehend zur Bewegung. Denn mit dem Einkaufsgefühl der netten Verkäuferin mit dem zutraulichen Terrier, der persönlichen Beratung und dem kuratierten Tante-Emma Sortiment, kann ein H&M Onlineshop nun wirklich nicht mithalten. Genau das ist der Wettbewerbsvorteil. Ein positiver und sympathischer noch dazu.
Nähe. Ehrlichkeit. Authentizität
Die Rückbesinnung zu Identifikationsobjekten aus dem realen Leben hat schon den Influencern ihrer Zeit zu einem lukrativen Einstieg in die Konsumwelt verholfen. Und wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass es sich bei der Liebe zu Marken und der Glaubwürdigkeit dieser, verhält wie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Nähe, Ehrlichkeit und Authentizität währt am längsten und sorgt für eine langfristige stabile Beziehung. Also sollten wir alle ein wenig mehr verlässlich, nachhaltiger und nahbarer sein und uns darauf besinnen einander Gutes zu bescheren. Klingt doch pathetisch und nach einem hehren Ziel.