Immer diese Frücht­chen!

Obst ist all­ge­gen­wär­tig in unse­rem täg­li­chen Leben. Von kna­cki­gen Äpfeln über saf­ti­ge Oran­gen bis hin zu süßen Erd­bee­ren bietet die Natur uns eine Fülle an schmack­haf­ten und nahr­haf­ten Optio­nen. Doch wäh­rend in der moder­nen Kon­sum­ge­sell­schaft fast jedes Pro­dukt eine Marke trägt, bleibt Obst weit­ge­hend unmar­kiert. Warum ist das so? Und gibt es Früch­te, die den­noch eine Marke haben? 

Im Gegen­satz zu ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln oder Kon­sum­gü­tern sind Früch­te Natur­pro­duk­te. Sie wach­sen auf Bäumen, Sträu­chern oder Reben und durch­lau­fen keinen auf­wen­di­gen Pro­duk­ti­ons­pro­zess, der Mar­ken­bil­dung erleich­tern würde. Mar­ken­pro­duk­te zeich­nen sich oft durch spe­zi­fi­sche, wie­der­erkenn­ba­re Eigen­schaf­ten aus, die durch Her­stel­lungs­ver­fah­ren, Ver­pa­ckung oder Branding erreicht werden. Bei Obst hin­ge­gen sind solche Eigen­schaf­ten meist durch natür­li­che Varia­bi­li­tät bedingt – keine zwei Äpfel sind exakt gleich, selbst wenn sie vom selben Baum stam­men. Dies erschwert es, eine ein­heit­li­che Marke zu eta­blie­ren.

Ein wei­te­rer Grund für das Fehlen von Marken bei Obst ist die kurze Halt­bar­keit. Früch­te ver­der­ben schnell, und Kon­su­men­ten kaufen sie daher häufig in klei­nen Mengen und frisch. Mar­ken­pro­duk­te pro­fi­tie­ren jedoch von länger halt­ba­ren Pro­duk­ten, die wie­der­hol­te Ein­käu­fe und Mar­ken­loya­li­tät för­dern. Bei Obst hin­ge­gen ist der Kauf oft impul­siv und von Ver­füg­bar­keit und Fri­sche bestimmt, was das Mar­ken­be­wusst­sein ver­rin­gert. 

Den­noch gibt es Aus­nah­men. Einige Früch­te haben es geschafft, sich einen Mar­ken­na­men zu schaf­fen. Die bekann­tes­te Marke in der Obst­welt ist wahr­schein­lich Chi­qui­ta. Diese Marke, die haupt­säch­lich für Bana­nen bekannt ist, hat es geschafft, durch cle­ve­res Mar­ke­ting und hohe Qua­li­täts­stan­dards ein unver­wech­sel­ba­res Image auf­zu­bau­en. Die gelben Auf­kle­ber von Chi­qui­ta-Bana­nen sind welt­weit bekannt und stehen für eine bestimm­te Qua­li­tät und Her­kunft, was bei Kon­su­men­ten Ver­trau­en schafft. 

Ähn­lich erfolgreich ist die Marke Dole, die eine Viel­zahl von Früch­ten, dar­un­ter Ananas, Bana­nen und Beeren, unter ihrem Namen ver­treibt. Durch kon­sis­ten­te Qua­li­tät und glo­ba­le Ver­füg­bar­keit hat Dole sich einen Namen gemacht, der für viele Ver­brau­cher als Syn­onym für Fri­sche und Geschmack steht. Solche Marken beru­hen auf stren­gen Anbau- und Qua­li­täts­kon­trol­len sowie umfas­sen­dem Mar­ke­ting, was in der Welt des Obstes unge­wöhn­lich ist, aber bei diesen Marken her­vor­ra­gend funk­tio­niert. 

Close-up einer Banane mit Chiquita Label

Eine wei­te­re bemer­kens­wer­te Marke ist Pink Lady. Diese Marke hat sich auf Äpfel spe­zia­li­siert, die durch ihre cha­rak­te­ris­ti­sche rosa Fär­bung und ihren süßen, kna­cki­gen Geschmack bekannt sind. Pink Lady-Äpfel sind ein Bei­spiel dafür, wie sorg­fäl­ti­ge Zucht und Markt­for­schung eine bestimm­te Frucht­va­rie­tät so ein­zig­ar­tig und wie­der­erkenn­bar machen können, dass eine Marke erfolgreich eta­bliert werden kann. 

Diese Bei­spie­le zeigen, dass Mar­ken­bil­dung bei Obst durch­aus mög­lich, jedoch mit erheb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den ist. Es erfor­dert eine Kom­bi­na­ti­on aus ein­zig­ar­ti­gen Pro­duk­tei­gen­schaf­ten, stren­ger Qua­li­täts­kon­trol­le und inten­si­vem Mar­ke­ting. Für die meis­ten Obst­sor­ten ist dies jedoch nicht prak­ti­ka­bel oder not­wen­dig, da die natür­li­che Viel­falt und die Fri­sche der Pro­duk­te im Vor­der­grund stehen. 

Ins­ge­samt bleibt Obst größ­ten­teils unmar­kiert, da es in seiner Natür­lich­keit und Fri­sche unver­wech­sel­bar ist. Die weni­gen Aus­nah­men wie Chi­qui­ta, Dole und Pink Lady bewei­sen jedoch, dass es mög­lich ist, auch in diesem Bereich starke Marken zu eta­blie­ren, wenn die rich­ti­gen Vor­aus­set­zun­gen erfüllt sind. So bleibt die Obst­ab­tei­lung im Super­markt ein Ort der Ent­de­ckun­gen und der natür­li­chen Viel­falt, wo jede Frucht für sich spricht, unab­hän­gig von einem Mar­ken­na­men. 

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Marion Endres - Inhaberin IDEENHAUS

Marion Endres

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